Der Monat Mai im Imker-Tagebuch

Nach einem sehr kalten April, der den Bienen einen erfolgreichen Sammelflug kaum ermöglichte, hoffen nun sowohl Imker, als auch Bienen auf einen warmen Mai. Bei manchen Völkern war bereits zu beobachten, dass sie auf Grund der Kälte aufhören zu brüten. Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme der Bienen, um zu vermeiden, dass z.B. in einer Schlechtwetterperiode Nahrungsknappheit im Bienenstock herrscht. Je mehr Brut in einem Volk vorhanden ist, desto höher ist der Futterbedarf.

Hier findet sich eine der ersten Löwenzahn-Blüten in diesem Jahr

Bei gutem Flugwetter gibt es allerdings jetzt im Mai ein reichhaltiges Nektar- und Pollenangebot. Eine sehr begehrte Trachtpflanze (Pflanze, an der die Bienen Nektar und Pollen sammeln) im Sauerland ist aktuell der Löwenzahn mit seinen leuchtend gelben Blüten. Er liefert sowohl Pollen, als auch Nektar in großen Mengen. Der Pollen stellt die Versorgung mit Proteinen sicher, während der Nektar den Bedarf an Kohlenhydraten deckt. Der Pollen des Löwenzahns hat eine kräftige orange Färbung. Je nach Standort fing er bereits Anfang April an zu blühen.

Eine Rapsblüte zeigt sich in ihrer ganzen Schönheit

In Regionen, in denen Raps angebaut wird (z.B. in der Soester Börde), ist dieser eine sehr ertragreiche Futterpflanze für die Bienen. Im Sauerland gehört diese Kulturpflanze jedoch nicht zum vorherrschenden Landschaftsbild.

Im Mai wachsen die Völker stark, sodass die gesamte Beute, wie auf diesem Foto, voller Bienen ist.

Bei einer guten Futterversorgung im Mai, wachsen die Bienenvölker rasch an, sodass bald akuter Platzmangel im Bienenstock herrscht. Für den Imker bedeutet dies, es ist an der Zeit, die Honigräume auf die Völker aufzusetzen. Dies bedeutet, dass durch eine Erweiterung der Bienenbeute (Behausung der Bienen) den Bienen mehr Raum gegeben wird, den gesammelten Nektar einzulagern und in Honig zu verwandeln –

Das Herz des Imkers schlägt nun höher!

Ich wünsche Mensch und Biene einen sonnigen und nektarreichen Mai.

Felix Karger